Wie kam ich zu meiner Grundersammlung

Ich wuchs im Zürcheroberland in Wetzikon auf einem Bauernhof auf. Zur Liegenschaft gehörte die Gärtnerei «Gebrüder Kohli Garten und Gemüsebau». Mein Vater bewirtschaftete den Bauernhof natürlich mit einem Grunder-Einachser (Typ U4GD). Dieser wurde zusammen mit dem Sitzwagen wie ein Traktor eingesetzt. Auch gehörten Grunder-Anbaugeräte wie Pflug, Hackgerät, Frontmesserbalken, Bodenfräse usw. dazu. Ein Grunder Typ 2G mit Seitenmesserbalken und Fruchtableger besassen wir gemeinsam mit einem Nachbarn. In der Gärtnerei waren Grunder-Bodenfräsen im Einsatz.

Nach der Schule absolvierte ich die Lehre als Schmied-Landmaschinenmechaniker. Anschliessend verschlug es mich beruflich in die lnnerschweiz. 1975 gründete ich mit meiner Frau eine eigene Firma: H. Kohli Traktoren und Landmaschinen Gisikon. Das Geschäft lief gut, aber die Konkurrenz wurde in diesem Sektor zu gross. Darum spezialisierten wir uns dann auf Gülle- und Umwelttechnik. Dies kann heute als Glücksfall bezeichnet werden.

Meine Sammlerleidenschaft hat mit einem Traktor – dem 11er Deutz – angefangen. Ich war bei einer Silo-Montage dabei und fand bei einem Landwirt einen komplett zerlegten Deutz in der Garage. Ich sagte dem Landwirt: «Wenn du den nicht mehr zusammengesetzt bekommst – ruf mich an! Ich hole ihn dann ab. Nach vier Jahren rief er mich tatsächlich an: «Du kannst den Deutz abholen kommen! Ein Angestellter restaurierte in dann schliesslich in seiner Freizeit.

Ich wollte aber eine Marke die nicht jeder sammelt. An einer Oldtimer-Ausstellung möchte ich eine Schweizer Firma vertreten, die sonst in Vergessenheit gerät. So kamen jetzt über die Jahre mehr als 40 Grunder zusammen, die ich heute in meiner Sammlung zeigen kann.

Hansueli Kohli

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